Weniger Menschen setzen sich ein
Bei der Kreisversammlung 2021 in der Wandelhalle wurden verdiente Mitglieder geehrt
Die Kreisversammlung 2021 des DRK-Kreisverbands Bad Mergentheim fand in der Wandelhalle statt. Für den vor zwei Jahren ins Amt gewählten Präsidenten Professor Dr. Thomas Haak war es die Premiere als Versammlungsleiter.
Bad Mergentheim. Von einer herausfordernden Aufgabe, die er damals aber gerne übernommen habe, sprach Prof. Dr. Thomas Haak in seinen einleitenden Worten. In Vertretung überbrachte Kreisbrandmeister Andreas Geyer die Grüße des Landkreises. Er würdigte vor allem die vertrauensvolle und professionelle Zusammenarbeit. Gerade die aktuelle Pandemie zeige, dass auf die Gefahrenabwehr mit ihren Rettungsdiensten absoluter Verlass sei. Auch der Betrieb des KIZ wäre ohne Unterstützung des DRK nicht so reibungslos möglich gewesen. Nicht zu vergessen die tadellos funktionierende Zusammenarbeit im Bereich der integrierten Leitstelle. Er hoffe und wünsche sich, dass diese Zusammenarbeit weiter bestehen bleiben möge.
Die Grüße des DRK-Landesverbandes überbrachte Ehrenpräsident Prof. Dr. Werner Romen, der ebenso die besonderen Leistungen des DRK bezüglich des Impfzentrums lobend hervorhob. Nicht ohne Stolz erwähnte er, dass rund 60 Prozent der ins Ahrtal zur Hilfe angereisten Rettungskräfte aus Baden-Württemberg stammten. Erfreulich nannte Romen die Ergänzung des Notfallsanitäter-Gesetzes, womit mehr Rechtssicherheit geschaffen wurde.
„Super-Job“
Die DRK´ler des Kreisverbandes haben in der für sie gewiss nicht leichten Zeit der beiden vergangenen Jahre einen „Super Job“ gemacht, lobte Oberbürgermeister Udo Glatthaar. Dies war aber nur möglich, weil sich der Kreisverband mit seinen Mitgliedsvereinen auf einen schlagkräftigen Vorstand, schlagkräftige Ortsverbände und leistungsbereite aktive Mitglieder verlassen kann. Ganz besonders hob der OB die hervorragende Zusammenarbeit zwischen der Stadt und den Kommunen im Kreis auf allen Verwaltungsebenen hervor. Und dies in einer ganz schwierigen Zeit, die aufgrund der Corona- Pandemie besondere und außergewöhnlich hohe Anforderungen an die haupt- und nebenamtlichen Rotkreuzler stellte.
Präsident Haak ging auf die Mitgliederentwicklung ein, die nicht gerade erfreulich ist. Denn am Ende des Jahres 2020 wurden mit 2660 Fördermitgliedern 335 weniger gezählt ein Jahr zuvor. Stark rückläufig die Zahlen der ehrenamtlichen Helfer auf 235 (vorher 347), beim Jugendrotkreuz auf 95 (vorher 121), lediglich die Zahl der Organmitglieder stieg von 18 auf 21 leicht an. In einem kurzen Überblick informierte Haak über die Präsidiumsarbeit seit der letzten Kreisversammlung. Themen waren die neue Rettungswache in Niederstetten, die Inbetriebnahme des Wunschmobils (Beförderung von Palliativpatienten), Unterstützung von Corona-bedingten Maßnahmen, verschiedene Themenpakete der Strukturdebatte „Rotes Kreuz“.
Neuerungen erläutert
Des Weiteren erläuterte er die Neuerungen in der Feuerwehr- und Rettungsleistelle, die der Kreisverband betreut. Die Leitstelle ist an das Landesnetz (Digitalfunk) angeschlossen und Tetra-ready. Das heißt, alle Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) können in einem einheitlichen digitalen Sprech- und Datenfunksystem bundesweit miteinander kommunizieren. Durch die bundesweite Abschaltung des ISDN- Telefonnetztes wurde auch eine Anpassung beim Notruf 112 notwendig. Neu auch die Standortbestimmungssysteme AML und what3words zur besseren Lokalisierung des Anrufers und die Bundesnotruf-App „nora“. In diesem Jahr wurden im Einsatz- und Ausbildungszentrum des DRK außerdem die technischen und infrastrukturellen Voraussetzungen geschaffen, für die Arbeit des Führungsstabes des Landkreises bei größeren Schadens-/Einsatzlagen (AEL/KatS). Der besondere Dank des Präsidenten ging an seine Mitarbeiter im Präsidium für die unkomplizierte Zusammenarbeit und an die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die in 2020 über 13 732 Stunden ableisteten.
Schatzmeister Manfred Bürckert und Geschäftsführer Klaus Eckl sprachen im Finanzbericht von einer guten Entwicklung des DRK- Kreisverbandes im Abrechnungszeitraum. Die Bilanzsumme des Verbandes sei von 2019 auf 2020 um 9,71 Prozent angewachsen. Der Zuwachs im Anlagevermögen bezog sich im Wesentlichen auf den Neubau und die Inbetriebnahme der Rettungswache in Niederstetten.
Die Eigenkapitalquote unter Einbeziehung der Sonderposten (Zuschüsse) beträgt weit über 92 Prozent, womit Fremdkapital nicht notwendig ist. Resümee: der DRK-Kreisverband ist ein wirtschaftlich gesunder und mit erheblichem Eigenkapital ausgestatteter Verband, der positiv in die Zukunft blicken kann. Der Prüfungsbericht bestätigte dem Kreisverband, dass die Jahresrechnung den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung und Bilanzierung entspricht. Die Genehmigung zum Finanzbericht erfolgte einstimmig.
Das Jahr 2019, so Manuel Breitenbach für die Kreisbereitschaftsleitung, ging noch seinen ganz normalen Gang, doch das Jahr 2020 wurde geprägt durch die ganz besonderen Herausforderungen der Corona-Pandemie. Es galt nicht nur die Einsätze auch unter Beachtung der geltenden Hygienekonzepte durchzuführen, sondern auch mitzuhelfen die Infrastrukturen für die Test- und Impfzentren aufzubauen. Es wurden Einkaufsdienste für besonders gefährdete Risikogruppen durch die Ortsvereine angeboten.
Jasmin Ambach ging speziell auf die Schnelleinsatzgruppe-Erstversorgung (SEG-E) und die Rettungshundestaffel im Kreisverband ein. Die SEG-E wurde in den Jahren 2019 und 2020 insgesamt 17 Mal alarmiert, im Jahr 2021 bis dato drei Mal. Für das Jahr 2020 wurde die Alarmierungs- und Ausrückordnung überarbeitet. Die Rettungshundestaffel wurde in 2019 und 2020 je zehn Mal, dieses Jahr bis dato sechs Mal zu einer Personensuche alarmiert, in mehreren Fällen konnten die Personen gefunden werden. Bei Prüfungen wurden elf neue Hundeteams positiv geprüft, die RHS Bad Mergentheim wurde durch fünf neue Teams verstärkt. Momentan bestehe die RHS aus 32 Mitgliedern, acht Anwärtern mit zwölf geprüften Hunden und 22 Hunden in Ausbildung.
Das innerhalb des Kreisverbandes als eigenständige Organisation arbeitende Kreis-Jugend-Rotkreuz hat laut Kreisjugendleiter Swen Rüdenauer im Berichtszeitraum Mitglieder verloren, was zum einen an der Pandemie lag, aber auch an der Auflösung der DRK-Jugend des OV Igersheim. Dagegen konnte das DRK Bad Mergentheim die Zahl der Mitglieder steigern.
Vorstand entlastet
Die Entlastung des gesamten Vorstands, vorgenommen durch den OB, wurde einstimmig erteilt. Beim Punkt Nachwahlen ging es um den Stellvertreter-Posten der Bereitschaftsleitung des OV Igersheim. Einzige Kandidatin war Luisa Ikas, die einstimmig in ihr neues Amt gewählt wurde. Danach war es Präsident Haak eine freudige Pflicht, Mitglieder, die viele Jahre dem DRK im Verband und in ihren Ortsvereinen in verantwortlichen Positionen dienten, für Ihr Lebenswerk im Dienste der Menschenrettung und Nächstenliebe durch den DRK-Kreisverband auszuzeichnen. OV Niederstetten (in Klammern die Dienstjahre): Bottler Brigitte (53), Burkard Rainer Friedlein (54), Busch Margot (54), Kuch Willi (56), Busch Willi (58), Krotsch Volker (60), Sattler Eduard (65) und Dietz Otto 69). OV Creglingen: Lauer Rudolf (51), Schweizer Ernst (53). OV Bad Mergentheim: Rüdenauer Raimund (52), Ries Margit (52). OV Igersheim: Freymüller Kurt (52), Fritzenschaft Hans (52), Zikan Wolfgang (59), Polich Emil (59), Zimmermann Adolf (59), Albecht Franz (59). OV Weikersheim: Laukhuff Peter (50), Körschgens Else (59), Egner Karl (60), Baier Rudolf (64). OV Markelsheim: Stöckle Christine (60). habe