Mit persönlichem Termin zur Spende
NIEDERSTETTEN.Den 30 000. Blutspender erwarten die Verantwortlichen des DRK-Ortsvereins Niederstetten beim Termin am morgigen 8. Mai. Von 14.30 bis 19.30 Uhr heißt es im Schulzentrum wieder: Blut spenden für Kranke und Verletzte.
Dieses stolze Jubiläum soll natürlich gebührend gefeiert werden und so bekommt jeder potenzielle Spender, der an diesem Tag erscheint, vom DRK-Ortsverein ein kleines Präsent. Wenn denn am 8. Mai die 30 000-Marke tatsächlich geknackt wird, erhält der Jubelspender einen Essensgutschein über 50 Euro. Aber auch Nummer 29 999 und 30 001 gehen nicht leer aus: sie können sich über einen Gutschein von je 30 Euro freuen.
Begonnen hat die Blutspendetradition in Niederstetten 1963 mit einem kleinen Abenteuer. Mit dem Bus ging es bei der Premiere am 10. Dezember bei Nacht und Nebel nach Creglingen. Niederstetten wurde damals vom Kreisverband und dem Blutspendedienst kein eigener Termin zugetraut.
124 Spender brachten die Niederstettener zur Überraschung aller bei dieser gemeinsamen Aktion aus ihren Reihen auf die Beine, so dass fortan auch die kleine Vorbachtalgemeinde einen festen Platz im Terminkalender des Blutspendedienstes hatte. Der Startschuss war gefallen. Zu Recht blicken die Verantwortlichen mit stolz geschwellter Brust zurück. Knapp 30 000 Blutkonserven wurden bei diesen Aktionen für Kranke und Schwerstverletzte gewonnen. Seit 55 Jahren immer noch mit von der Partie: Mann der ersten Stunde, DRK-Urgestein und Ehrenmitglied des Ortsvereins Niederstetten ist Otto Dietz. Er berichtet aus den Anfangsjahren, dass die spendewilligen Bürger alle persönlich eingeladen wurden. Feste Termine wurden vereinbart und mussten eingehalten werden. „Jede Viertelstunde waren 15 Spender bestellt; wer zu spät kam, hatte das Nachsehen oder musste warten bis ein Platz frei wurde“, erinnert sich Otto Dietz. „Am Anfang fanden wir in der Alten Schule Platz, bis dann mit dem Neubau des Schulzentrums großzügige Räumlichkeiten für die Spendentermine geschaffen wurden“. In den ersten acht Jahren bis 1970 wurde eine Blutspendeaktion im Jahr durchgeführt. Der Ortsverein hatte damals ein durchschnittliches Aufkommen von 165 Spenden. Ab 1971 wurden jährlich zwei Spendetermine pro Jahr abgehalten. Das Spenderaufkommen stieg von 320 Konserven Anfang der siebziger Jahre kontinuierlich bis auf rund 570 Konserven jährlich Mitte der Achtziger.
Der Fortschritt der modernen Medizin mit neuen Behandlungsmethoden ließ jedoch auch den Bedarf an Blutkonserven stetig steigen.
Ab dem Jahr 2000 wurde der Rhythmus dann auf drei Spendetermine pro Jahr aufgestockt. „Wir hatten damals schon sehr große Bauchschmerzen“, erinnert sich der damalige Bereitschaftsleiter Peter Pfeiffer. „Heute wissen wir, die Menschen aus Niederstetten und aus den Teilorten lassen uns nicht im Stich und kommen fleißig spenden“, freut sich Pfeiffer. 750 bis 780 Blutkonserven, die jährlich an den Blutspendedienst übergeben werden, sind wirklich ein tolles Resultat. ak
© Fränkische Nachrichten, Dienstag, 07.05.2019