Knochenbrüche und andere Notfälle verarzten
Mehrere Rotkreuzler opferten ihre Wochenenden, um künftig besser Menschen in Not helfen zu können.
BAD MERGENTHEIM. Ehrenamtlichen Sanitätern begegnet man fast überall. Sie leisten Dienst auf Volks- oder Stadtfesten und bei anderen öffentlichen Veranstaltungen wie Konzerten. In den ländlichen Gebieten kommen sie auch als sogenannte Helfer-vor-Ort-Kräfte zum Einsatz. Ihre Aufgabe ist es, Hilfe zu leisten und vor allem die wichtige Erstversorgung bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes sicherzustellen. Bevor die Helfer jedoch zum ersten Einsatz kommen können, muss zunächst ein 50 Unterrichtseinheiten umfassender Lehrgang absolviert werden.
Unter Leitung der DRK-Lehrkräfte Gerd Drescher und Antje Klingert haben von Februar bis April 2019 – meist an den Wochenenden – sieben aktive Rotkreuzler aus den Gemeinschaften des DRK-Kreisverbandes Bad Mergentheim und dessen Ortsvereinen diese anspruchsvolle Ausbildung absolviert. Neben umfangreichen theoretischen Grundlagen gab es eine Vielzahl praktischer Fähigkeiten zu erlernen.
Lehrgebiete waren Atmung und Kreislauf, Schock, Schädel-Hirn-Trauma, Knochenbrüche und Gelenkverletzungen, Medikamente, Infektionskrankheiten, Rettung und Transport sowie Einsätze im Allgemeinen.
Bei der Abschlussprüfung konnten sich die Ausbilder vom erreichten Leistungsstand überzeugen. Diese gliedert sich in drei Teile: einem theoretischen, der schriftlich abzulegen ist, sowie einem praktischen Teil, der wiederum aus zwei Aufgaben besteht: der Pflicht- und der sogenannten Wahlaufgabe. Die praktische Prüfung ist in Zweier-Teams zu absolvieren. Die Zusammensetzung des Teams wurde zuvor ausgelost. Pflichtaufgabe ist die Herz-Lungen-Wiederbelebung unter Einsatz der sogenannten Frühdefibrillation mit Hilfe eines AED. Das Prüferteam legte als Wahlaufgaben dieses Mal „Bewusstlosigkeit mit Kopfplatzwunde“ und das „Akute Koronarsyndrom“ fest. Die Prüflinge wurden aber erst kurz zuvor über die „Lage“ in Kenntnis gesetzt, um eine realitätsnahe Einsatzsituation zu simulieren. „Der sehr umfangreiche Kurs war sehr anstrengend und fordernd sowohl für die Teilnehmer als auch die Ausbilder. Alle haben gut mitgearbeitet, die Leistungen waren gut bis sehr gut“, so die durchaus zufriedene Ausbildungsbeauftragte des DRK Kreisverbands Bad Mergentheim, Antje Klingert. Am Ende gratulierten Antje Klingert und Gerd Drescher zusammen mit Kreisbereitschaftsleiter Manuel Breitenbacher den erfolgreichen Teilnehmern Henrik Wöhr, Tina Pflüger, Daniel Holster, Lucia Pfeiffer, Daniela Preis, Dirk Kurz und Steffen Pfeil. Klingert ließ dabei aber nicht unerwähnt, dass innerhalb eines Zeitfensters von zwei Jahren weitere 16 Unterrichtseinheiten zur „Auffrischung“ nachgewiesen werden müssen. drk
Wer Interesse an einer aktiven Mitarbeit hat, kann sich beim DRK-Kreisverband Bad Mergentheim unter Telefon 07931 / 482900 melden.
© Fränkische Nachrichten, Freitag, 26.04.2019