Jüngere für gute Sache sensibilisieren
DRK-Ortsverein und Stadt Bad Mergentheim ehrten verdiente Blutspender. Insgesamt waren es 37 Geehrte. Einer davon, Kurt Deppisch, wurde sogar für einhundertmaliges Spenden ausgezeichnet.
Bad Mergentheim. Bürgermeisterstellverteterin Manuela Zahn würdigte in ihrer Begrüßungsansprache die Leistungen der geehrten Blutspenderinnen und Blutspender als vorbildlich und menschenrettend.
Es sei nicht selbstverständlich so Zahn, diesen Schritt zu tun. Blutspenden bedeutet insbesondere Hilfe auf Gegenseitig. Wichtig sei ihr auch zu verdeutlichen, dass die gemeinnützige GmbH des Blutspendedienstes sich selbst finanzieren müsse und auf keinen Fall Gewinn erwirtschaften dürfe.
Seit 1995 finden, so Zahn, in Bad Mergentheim-Kernstadt jährlich vier Blutspendentermine statt. Von November 2016 bis Oktober 2017 wurden in Bad Mergentheim-Kernstadt 872 Blutspenden abgegeben, dies entspreche durchschnittlich 218 Spender pro Termin. Weitere Spendenaktionen fänden in Rengershausen, Markelsheim, am Berufschulzentrum sowie bei der Fa. Würth statt. Die gesamt Spendenzahl für diesen Zeitraum belaufe sich auf 1541. Ohne menschliches Blut seien, so Manuela Zahn, viele Therapien und Operationen nicht möglich.
Blut sei etwas Lebendiges. Es ist ein Organ, das aus vielen kleinen Zellen, Teilchen und Flüssigkeit besteht. Das lebenswichtige Blut mit seinen vielfältigen Funktionen kann nur der Körper selbst bilden. Deswegen ist es auch so wichtig, dass es Menschen gibt, die ihr Blut für Kranke und Verletzte spenden. Obwohl inzwischen erste Substanzen zum Ausgleich größerer Blutverluste entwickelt wurden, gibt es immer noch keine künstliche Alternative zur Blutspende. Statistisch gesehen wird das meiste Blut inzwischen zur Behandlung von Krebspatienten benötigt, so Frau Zahn weiter. Es folgten Erkrankungen des Herzens, des Magens und des Darms, Verletzungen aus Sport- und Verkehrsunfällen, Leber- und Nierenkrankheiten,Blutarmut und Blutkrankheiten, Komplikationen bei Geburten, Knochen- und Gelenkrankheiten.
In Deutschland braucht es zur Zeit täglich 15 000 Menschen, die mit ihrer Blutspende ihr Blut für andere geben und so Leben retten. Blut spenden kann jeder Gesunde vom 18. bis zum 73. Geburtstag. Erstspender dürfen jedoch nicht älter als 64 Jahre sein. In diesem Zusammenhang sei es ihr auch ein großes Anliegen, so Zahn, dafür zu werben, dass wieder mehr Menschen Blut spenden würden, insbesondere junge Menschen seien hier gefragt.
Perfekt organisiert
Neben den eigentlichen Blutspendern dankte Zahn ganz besonders dem DRK-Team für die perfekte Organisation und Durchführung der jährlichen Spendenaktionen sowie der anschließenden Betreuung, denn nicht jeder könne sich gleich auf seinen eigenen Füßen halten. Ein weiteres Dankeschön gelte auch den mitwirkenden Ärzten, die die ganze Aktion medizinisch begleiten würden. Unverzichtbar seien auch die vielen ehrenamtlichen Helfer, die für das Gemeinwohl stundenlang im Einsatz seien.
Einfach grandios nannte die Bürgermeisterstellvertreterin die Tatsache, dass die heute Geehrten 37 Personen insgesamt 1050 Mal Blut spendeten und dabei 525 Liter Blut zur Verfügung stellten.
Seitens des DRK-Ortsvereins Bad Mergentheim bedankte sich deren 1. Vorsitzende Raimund Rüdenauer im Beisein seines Kollegen vom DRK-Ortsverein Markelsheim, Franz Imhof ebenfalls bei allen Blutspendern. Es sei immer wieder beeindruckend festzustellen welch große Bereitschaft bestehe, durch Blut spenden, Leben zu retten. Leider sei die Zahl der Blutspenden leicht rückläufig, auf dem Land zwar weniger als in der Städten, aber immer noch spürbar. Dem gelte es entgegenzuwirken und die Notwendigkeit von Blutspenden wieder stärker in die Öffentlichkeit zu tragen. Insbesondere die jüngere Generation müsse man zukünftig mehr für diese gute Sache sensibilisieren. Sein weiterer Danke gelte, so Raimund Rüdenauer, allen Helfern, ob medizinischen Kräften oder Schreib- und Küchenpersonal. Pro Einsatz müssten hierbei 30 bis 40 Kräfte bereitgestellt werden.
Zurückblickend auf die unter seiner Ägide in den siebziger Jahren eingeführten Blutspendeterminen konnte Raimund Rüdenauer beeindruckende Zahlen präsentieren. So seien bei 165 Blutspendeterminen und 45 800 Blutspenden, 22 900 Liter Blut gewonnen und damit unzähliges Leben gerettet worden. Als nächsten Spendentermin nannte Rüdenauer den Mittwoch, 21. Februar im Dorfgemeinschaftshaus Neunkirchen, Zeit 14 bis 19.30 Uhr.
Mit Ehrung der einzelnen Blutspender durch Bürgermeisterstellvertreterin Manuela Zahn, Raimund Rüdenauer und Franz Imhof endete die vom Hauptamt der Stadtverwaltung organisierte Festveranstaltung.
Die Geehrten im Überblick:
10 Blutspenden, hiefür wird eine Urkunde sowie eine Blutspenderehrennadel in Gold verliehen: Katharina Brauch, Manuel Breitenbacher, Katja Hemmerich, Silke Kimmelmann, Angelika Klotz, Bernhard Lehr, Walter Neser, Gülümser Öztas, Monika Radke, Bianca Rischer, Rainer Schmitt, Johannes Schmitt, Julia Stemann, Meike Sturm, Christian Honikel.
25 Blutspenden, hierfür wird eine Urkunde sowie eine Blutspenderehrennadel in Gold mit goldenem Lorbeerkranz und der Zahl 25 verliehen : Hildegard Blank, Markus Braun, Juliane Etzl, Michaela Fischer, Martina Hahn, Anton Heuberger, Madeleine Kuhn, Klemens Leuchs, Gundula Loew, Markus Meier, Thorsten Rupp, Monika Ullenbruch.
50 Blutspenden, hier wird eine Urkunde sowie eine Blutspendenehrennadel in Gold mit goldenem Eichenkranz und entsprechender 50 verliehen: Edgar Friederich, Walter Hadersbeck, Elmar Mohr, Christiane Schenkel, Sandra Schmitt, Nikolaus Uhl, Rolf Zeller.
75 Blutspenden, hier wird eine Urkunde sowie eine Blutspendenehrennadel in Gold mit goldenem Eichenkranz und entsprechender Zahl 75 verliehen: Johannes Heer, Sonja Ottmann.
100 Blutspenden, hier wird eine Urkunde sowie eine Blutspendenehrennade in Gold mit goldenem Eichenkranz und der Zahl 100 verliehen: Kurt Deppisch.
© Fränkische Nachrichten, Mittwoch, 24.01.2018