Günter Fritsch in Bad Mergentheim für 150 - maliges Blutspenden geehrt
Bad Mergentheim. Es ist fast schon ein Ritual, doch von Standard oder Regularium zu sprechen, verbietet sich. Schließlich sind die Ehrungen für Blutspender mehr als nur ein formaler Dank. Wer Blut spendet, leistet einen unverzichtbaren Dienst an der Allgemeinheit. Und der DRK-Ortsverein Bad Mergentheim ist seit Jahrzehnten aktiv in Sachen Blutspende.
Die jährliche Ehrung der Blutspender durch die Stadt hatte am Montagabend einen besonderen Höhepunkt: Günter Fritsch aus Edelfingen wurde nämlich für eine besondere, ja eine herausragende Zahl von Blutspenden geehrt. 150 Mal nämlich lies er sich schon „anzapfen“, und er diente damit in besonderem Maße der Allgemeinheit, ja, er konnte wie alle Blutspender einen Beitrag leisten, der Leben rettete.
Auch Spender, die diese Zahl nicht erreichen, sind ungemein wichtig. Denn ob zehn, 25, 50 oder auch 75 Blutspenden zu erreichen, bedarf es langjährigen Engagements. Das machten die Redner – Oberbürgermeister Udo Glatthaar, der Präsident des DRK-Kreisverbands, Prof. Dr. Thomas Haak, der Vorsitzende des DRK-Ortsvereins Bad Mergentheim, René Föhr, Schatzmeister Swen Rüdenauer sowie der Vorsitzende des DRK-Ortsvereins Markelsheim, Franz Imhof, mehr als deutlich.
Großartiger Einsatz
Die Redner vergaßen dabei auch nicht das Engagement der Aktiven, also der Mitglieder der Ortsvereine, die bei allen Blutspendeaktionen im Einsatz sind und bei passender Gelegenheit ebenfalls Blut spenden. Die Stadt würdige den großartigen Einsatz von Spendern und DRK, betonte OB Udo Glatthaar eingangs seiner Rede und verwies dabei auf die seit 1995 jährlich stattfindenden Aktionen: Vier Blutspendeaktionen in der Kernstadt sowie jeweils zwei in Markelsheim und Rengershausen. Maßgeblicher Zeitraum für die Ehrung der Blutspender sei November 2022 bis Oktober 2023. Zum Vergleichszeitraum der entsprechenden Vorjahre ist ein Anstieg der Spender zu verzeichnen: Im gesamten Stadtgebiet stieg die Zahl von 1352 auf 1401, in der Kernstadt selbst gab es einen leichten Rückgang, nämlich von 845 auf 839. Wachstum gab es in Rengershausen von 239 auf 279 und in Markelsheim von 268 auf 283. Dazu kämen auch noch diejenigen, die sich zu den Aktionen angemeldet haben, aber nach dem Gesundheitscheck nicht spenden durften – da reicht schon eine noch nicht ganz ausgeheilte Erkältung.
Organisatorische Details
Hinweise gaben die Redner auch auf die organisatorischen Details, denn der DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg-Hessen ist für die Versorgung dieser beiden Länder zuständig und beliefert rund 430 Krankenhäuser mit den aus den Spenden gewonnenen Blutprodukten und Vollblut. Rechnerisch werden bundesweit von den sechs Blutspendediensten täglich 15 000 Spenderinnen und Spender benötigt – davon 1800 im Ländle. Dazu müsse man wissen, dass jeder Dritte Einwohner im Laufe seines Lebens einmal auf eine Blutspende angewiesen sei. Blutspenden, das hoben alle Redner hervor, sei eine „uneigennützige Hilfe für die Nächsten, zudem erfolge sie freiwillig und damit sozusagen im Ehrenamt.“ Und ja, sie sei auch ein gutes Stück „Lebensrettung“. Ohne Blutspender wären zahlreiche Operationen gar nicht durchführbar, viele Kranke und Unfallopfer müssten sterben. Zur Blutspende gebe es also keine Alternative, denn nach wie vor können Blut und Blutprodukte nicht künstlich hergestellt werden. Und sie sind nötig und werden immer nötiger – die Demografie weist auf einen steigenden Bedarf hin: die Gruppe der Senioren wird ständig größer, und im Alter steigt die Zahl auch komplexer Operationen.
Erstspender wichtig
23 Männer und Frauen hatte die Stadt zur Ehrung ins Rathaus geladen, und diesen Menschen galt der besondere Dank. Wichtig sei aber auch, „weiter dabei zu bleiben und Verwandte, Freunde und Bekannte ebenfalls zur Blutspende zu animieren“. Wichtig seien Erstspender, denn wer einmal gespendet habe, komme erfahrungsgemäß wieder. Der OB sowie die DRK-Vertreter machte dabei auch deutlich, dass die Mitwirkung der ehrenamtlichen Helfer des Roten Kreuzes „unverzichtbar ist. Die Aktiven leisten Jahr für Jahr unzählige und unbezahlte Arbeitsstunden im Interesse des Gemeinwohls.“ Und natürlich ginge es ohne die Profis des Blutspendedienstes auch nicht. Prof. Dr. Thomas Haak, René Föhr und Swen Rüdenauer machten darauf in ihren Redebeiträgen aufmerksam und sprachen den aktiven Mitgliedern ihren Dank aus.
Einig waren sich alle Sprecher im Lob für die Spender, die oft seit vielen Jahren zur den Blutspendeaktionen kommen. Deren Engagement sei „großartig und bewundernswert“. Kurz machte es Franz Imhof: „Ich sage einfach ‚Danke‘ an alle Helfer und Spender.“ Heraus ragte unter den Geehrten natürlich Günter Fritsch. „Ich bin jetzt über 70 und war 150 Mal spenden. Es ist schön, etwas für andere Menschen tun zu können. Und solange die Gesundheit mitmacht, gehe ich weiterhin zu den Aktionen “, sagte er den FN.
Die Geehrten
Die jeweilige Urkunde, Auszeichnung und ein Weinpräsent überreichten OB Glatthaar sowie die DRK-Vertreter an folgende Personen: Urkunde samt goldener Blutspenderehrennadel erhielten für zehn Spenden Armin Bauer, Iris Ettrich, Marcel Günther, Frank Herrbach, Johannes Lehr, Kathrin Rack, Martina Schmeiser, Daniela Scholz, Sophie-Christin Schön und Jonas Ulshöfer. Für 25 Blutspenden wurden Julius Bickel, Daniela Böhm, Jessica Retzbach und Tobias Schwies mit einer Urkunde und der goldenen Blutspendenadel mit goldenem Lorbeerkranz und der eingravierten Zahl „25“ geehrt.
50, 75 und 150 Mal
Mit Urkunde und der goldenen Blutspenderehrennadel mit goldenem Eichenkranz und der eingravierten Zahl „50“ wurden Bernd Grimm, Albert Hofmann, Maria Ikas, Franz Imhof, Erich Kemmer und Waldemar Kniss ausgezeichnet. Für 75 Blutspenden erhielten Melanie Herrmann und Thomas Spitznagel eine Urkunde und die goldenen Blutspenderehrennadel mit goldenem Eichenkranz und der eingravierten Zahl „75“. Und schließlich bekam Günter Fritsch seine Urkunde, zusammen mit der goldenen Ehrennadel mit goldenem Eichenkranz und der Zahl „150“. Nicht alle zu Ehrenden konnten ins Rathaus kommen, einige mussten absagen. HP