Große Angst, etwas falsch zu machen
„Wiederbelebung zum Mitmachen“ lautete das Thema bei der Aktion vom Deutschen Roten Kreuz und dem Schulsanitätsdiensts anlässlich der Woche der Wiederbelebung. Hier konnten man die Techniken direkt vor Ort ausprobieren.
Bad Mergentheim. Traditionell mit starker Unterstützung des Schulsanitätsdienstes am Deutschorden-Gymnasium stellten aktive Mitglieder des DRK-Ortsvereins Bad Mergentheim die Aktion im Rahmen der bundesweiten Initiative „Ein Leben Retten – 100 pro Reanimation“ am Samstag auf dem Marktplatz auf die Beine.
Bei erfreulich mildem und trockenem Wetter konnten wieder viele Bürgerinnen und Bürger durch die motivierte Aufklärungsarbeit der zahlreichen geschulten Helferinnen und Helfer zu einer Stippvisite für die Auffrischung ihrer Reanimationskenntnisse motiviert werden.
Ängste überwinden
Das gemeinsame Üben mit Möglichkeiten zur Korrektur von Fehlern und der Überwindung von bestehenden Ängsten erfolgte in bewährter Weise mit den Schulsanitäterrinnen und Schulsanitätern und den Mitgliedern der DRK-Bereitschaft und einem Notfallmediziner. Sicher und überzeugend konnte auch jüngeren Schülerinnen und Schülern und selbstzweifelnden Erwachsenen nochmals etwas mehr Sicherheit in Fragen „Herz-Lungen-Wiederbelebung“ vermittelt werden.
Viele Jugendliche und Kinder
Wie schon in den vergangenen Jahren ließen sich auch viele Jugendliche und Kinder für die Idee der Reanimationsmaßnahmen begeistern und zeigten wenig Berührungsängste. „Junge schulen Junge“ zeigte sich erneut als sinnvolles Konzept. Schon Grundschulkinder ließen sich mutig auf eine Kurzschulung ein – nicht ohne Erfolg, sei dabei anzumerken.
Mit zwei Reanimationsstationen für Erwachsene und einer Jugend- und Kinderstation (spezielle Puppen, die eine kindliche Anatomie besser simulieren) konnten so unzählige Passanten ihre Kenntnisse zu Laienmaßnahmen zur Herz-Lungen-Wiederbelebung auffrischen. Wie schon in den letzten Jahren präsentierte sich als größte Hemmschwelle in Diskussionen die große Angst, etwas falsch machen zu können oder gar einen Schaden anzurichten.
Die Erläuterung der schlechten Prognose Hilfsbedürftiger bei auch nur kurzzeitig verzögertem Beginn von Reanimationsmaßnahmen konnte aber bei vielen Bürgerinnen und Bürgern Ängste und Zweifel mindern: mit jeder Minute des Zögerns schwindet die Überlebenswahrscheinlichkeit um zehn Prozent.
Abschließend ist auch der achte Aktionstag am Ende der diesjährigen „Woche der Wiederbelebung“ ein voller Erfolg für die Idee des Konzepts „Prüfen – Rufen – Drücken“: Berührungsängste konnten abgebaut, Zweifel am eigenen Können widerlegt und die Bereitschaft zur Durchführung von Ersthelfermaßnahmen nachhaltig gefördert werden. ck