Führungsspitze völlig neu formiert
DRK-KREISVERBAND BAD MERGENTHEIM KREISVERSAMMLUNG IN DER TAUBER-PHILHARMONIE ABGEHALTEN / PROF. DR. THOMAS HAAK NEUER PRÄSIDENT
Die Kreisversammlung 2019 des DRK-Kreisverbandes Bad Mergentheim in der jungfräulichen Tauber-Philharmonie Weikersheim war geprägt von der Wachablösung an der Spitze des Verbands.
Bad Mergentheim/Weikersheim. Mit den bisherigen Präsidenten Prof. Dr. Werner Romen und Schatzmeister Dir. i. R. Edmund Brenner zogen sich zwei absolute DRK-Schwergewichte aus dem operativen Geschäft zurück, die viele Jahre lang so erfolgreich die Geschicke des Kreisverbandes mitgestaltet hatten.
Nachfolger als Präsident wurde Prof. Dr. Thomas Haak und neuer Schatzmeister Manfred Bürkert, für den – als ehemaliger Bänker – dieses Amt maßgeschneidert sein dürfte.
Einerseits lag so etwas wie Abschiedsstimmung über der Versammlung, aber auch Zuversicht bezüglich der Leistungsbereitschaft und Motivation der neuen jüngeren Führungsriege. Ergänzt wird sie von Falko Schöppler als neuem Justiziar und Carina Kraft als Schriftführerin angehören werden, da sich Florian Reis und Oliver Bauer nicht mehr zur Wahl stellten.
Der Versammlung wohnte auch Landessschatzmeister Axel Strunk bei, der die Grüße des Landesverbandes überbrachte und einige Ehrungen vornahm.
Loblied auf DRK-Helfer
Auch wenn der scheidende Präsident es verstand, seine Emotionen zu verbergen, war deutlich zu spüren, dass es ihn berührte, nun seinen letzten Rechenschaftsbericht abzugeben. Zunächst sang Prof. Romen ein Loblied auf die unzähligen ehrenamtlichen DRK-Helfer, die tagtäglich in allen Bereichen der Gesellschaft für andere tätig seien. Und das, obwohl sie immer öfter sogar verbalen oder körperlichen Angriffen ausgesetzt seien. Er bewundere diese Menschen, die ihre Freizeit opferten, um anderen Menschen zu helfen. Die Gesellschaft nehme dies oft als Selbstverständlichkeit hin.
Er registriere mit freudigem Interesse, so Romen, dass sich immer mehr Frauen für den Rettungsdienst interessierten. Erfreulich auch die konstant hohe Zahl der Blutspenden beim Kreisverband. Ausführlich ging Romen auf die allgemeine Arbeit im Kreisverband ein, die die Hauptamtlichen im Hintergrund geräuschlos und effizient am Laufen hielten. Diese Arbeit sei geprägt von einer angenehmen Zusammenarbeit mit dem Landesverband, dem Landratsamt sowie der kreisüberschreitenden Kooperation mit benachbarten Kreisverbänden, Polizei, DLRG und anderen Hilfsorganisationen.
Nicht ohne Stolz zählte Prof. Romen die Baumaßnahmen auf, wie den Bau der Rettungswache in Creglingen (ca. 600 000 Euro). Für die Projekte, die noch in der Genehmigungsphase seien, gebe es schon positive Signale aus Stuttgart.
Seinen Entschluss, nicht mehr anzutreten, habe er nicht aus Amtsmüdigkeit oder Verdruss gefasst, sondern ausschließlich, um Jüngeren den Einstieg in die Verantwortung des Verbandes nicht zu versperren.
Sein Dank an alle richtete er stellvertretend an DRK-Geschäftsführer Klaus Eckel, der ihm in den vergangenen 17 Jahren ein loyaler Mitarbeiter gewesen sei, ohne den er sein Amt so nicht hätte ausführen können. Er wünsche sich, dass das Vertrauen, dass man den neuen Amtsinhabern das gleiche Vertrauen entgegenbringe wie ihm.
Schatzmeister Edmund Brenner sprach im Finanzbericht von einer guten Entwicklung im Abrechnungszeitraum. Es werde ein hohes Eigenkapital ausgewiesen, einhergehend mit einer guten Ertragskraft der über 80 Mitarbeiter, womit entsprechende Rücklagen vorhanden seien. Brenner ging kurz auf die Kosten der Investitionen ein, die man durch die Zuschüsse des Landkreises und des Landes habe realisieren können. Der DRK-Kreisverband sei gut aufgestellt und habe sich zukunftsorientiert positioniert. Auch der Prüfungsbericht bestätigte, dass alles ordnungsgemäß sei. Die Genehmigung des Finanzberichts erfolgte einstimmig.
Manuel Breidenbacher und Jasmin Ambach berichteten über die Tätigkeit der Kreisbereitschaft, die in regelmäßigem Austausch mit den benachbarten Kreisbereitschaften und anderen Hilfsorganisationen stehe. Detaillierter ging Breidenbacher auf die Blutspendenaktionen ein, die bei 3185 und 3187 Blutspendern der beiden letzten Jahre 1592,5 und 1593,5 Liter gespendetes Blut ergaben. Jasmin Ambach berichtete von der Schnelleinsatzgruppe (SEG) und der Rettungshundestaffel, die sich bestens bewährt hätten. Letztes Jahr habe man für die Staffel ein Fahrzeug in Betrieb genommen, das aber auch von der SEG genutzt werden könne. Die Ausbildungsbeauftragte Antje Klingert sprach von einer gestiegenen Anfrage für Rotkreuz-Kurse, wofür derzeit 34 Ausbildungskräfte zur Verfügung stünden. Erfreulich sei, dass man durch zwei neue Lehrsäle nun mehr Lehrgänge in den eigenen Räumen anbieten könne. Nicht ganz problemlos sei das neue Konzept, wonach es nur noch neun statt bisher 16 Unterrichtseinheiten gibt.
Mit dem Bericht der Kreisjugendleitung verabschiedete sich Christian Seeber, der beruflich in die USA wechselt. Er berichtete über ein vielseitiges, unterhaltsames und informatives Programm für die derzeit 111 Jugend-Rotktreuzler. Höhepunkte seien der Ausflug ins „Palm Beach“ nach Nürnberg und die Kreisentscheide mit jeweils Platz eins für die Ortsvereine Niederstetten (Stufe 2) und Markelsheim (Stufe 1). Einstimmig erfolgte die von Dr. Gert Schöppler beantragte Entlastung des Präsidiums.
Wahlen schnell abgehandelt
Relativ schnell abgehandelt waren auch die vom Creglinger Bürgermeister Uwe Hehn geleiteten Wahlen des gesamten Präsidiums, da im Vorfeld fast alle Personalien geklärt wurden. Lediglich für die Position des Rotkreuzbeauftragten gab es eine Kampfabstimmung zwischen Amtsinhaber Horst Seeber und Gerd Drescher, die Seeber klar für sich entschied.
Als Präsident bewarb sich der in Wiesbaden geborene Prof. Dr. Thomas Haak, Facharzt für Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie, seit 2000 Chefarzt im Diabeteszentrum Bad Mergentheim. Haak, der früher sogar zeitweise als Rettungssanitäter tätig war, hat nach eigener Aussage schon seit jeher eine sehr enge Bindung zum DRK und speziell zum Rettungswesen. Seine Wahl erfolgte einstimmig, ebenso wie die von Justiziar Falko Schöppler, des Schatzmeisters Manfred Bürkert und der Schriftführerin Carina Kraft. Bestätigt wurden jeweils einstimmig Klaus Kornberger (stellvertretender Präsident), Antje Klingert (Ausbildungsbeauftragte), Dr. Adalbert Weber (Kreisverbandsarzt) und die beiden Kreisbereitschaftsleiter Manuel Breidenbacher und Jasmin Ambach. Mit den Gruß- und Dankesworten von Landrat Reinhart Frank endete eine Versammlung, bei der für den DRK-Kreisverband zukunftsweisende Entscheidungen getroffen wurden. Frank sprach von einem qualitätsvoll besetzten neuen Präsidium, das aufgrund seiner Kompetenz in der Lage sei, an der Erfolgsstory des DRK weiter zu arbeiten. Er selber sei dankbar, Mitglied in einer Organisation sein zu dürfen, die sich im Zeichen der Menschlichkeit für das Leben, die Gesundheit und das Wohlergehen der Mitmenschen einsetze.
© Fränkische Nachrichten, Freitag, 12.07.2019