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Dem Rettungsdienst die Arbeit erleichtern

Mit der App „what3words“ ist unkompliziert eine extrem präzise Standortangabe an Rettungsdienste möglich. © DPA

Apps „what3words“ und „Nina“ gehören nach Ansicht von Sebastian Adler auf jedes Smartphone

Bad Mergentheim/Main-Tauber-Kreis. Um den Mitarbeitern der ILS die Arbeit zu erleichtern, hat Disponent Sebastian Adler Tipps für die Bevölkerung parat.

„Die richtige Nummer wählen ist schonmal wichtig. Für die Polizei wählt man die 110, Feuerwehr und Rettungsdienst erreicht man unter der 112“, erklärt Adler. Häufiger würden die Nummern verwechselt, Anrufe für die Polizei landen in der ILS und umgekehrt.

Und auch eine weitere Nummer neben der 112 ist für Menschen mit gesundheitlichen Problemen wichtig. „Für alle, die ansonsten eigentlich zu ihrem Hausarzt gehen würden, aber das Problem außerhalb der Sprechzeiten oder am Wochenende haben, ist die 116 117 die richtige Nummer“, verweist Sebastian Adler auf die Nummer des kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes. Sie ist für Betroffene gedacht, die nicht lebensbedrohlich erkrankt sind, aber mit ihren Beschwerden auch nicht bis zur nächsten Sprechstunde warten können. Neben richtigen Telefonnummern und Ansprechpartnern gibt es auch Apps, die nicht nur in Notsituationen praktisch sein können.

Die Entwickler der App „what3words“ sind der Überzeugung, dass herkömmliche Straßenadressen nicht mehr zeitgemäß und in ländlichen Gegenden auch nicht ausreichend genau sind. Die App unterteilt die ganze Welt in Felder von drei mal drei Metern. Egal, wo man sich gerade befindet, die App ordnet dem Standort ein Kästchen von besagter Größe zu. Dieses wird mit drei Worten, durch Punkte getrennt, benannt. So heißt ein Feld unweit des Brunnens am Bad Mergentheimer Marktplatz in der App „scheine.fürchten.haut“, ein Waldstück nahe Königshofen „anzüge.pfau.bewachsenen“.

Hilfe nicht nur im Notfall

Der Vorteil des Systems: Die Felder heißen immer so. Wenn man den Namen seines Standortfeldes durchgibt, kann die Leitstelle den Anrufer mithilfe der einzigartigen Wortkombination auf drei Meter genau lokalisieren. Für große Waldstücke, Weinberge oder weitläufige Landschaften ohne markante Objekte eine große Hilfe. Außerdem lassen sich so Einsätze, an denen mehrere Notdienste beteiligt sind, einfacher koordinieren als mit herkömmlichen GPS-Daten. Sebastian Adler wirbt für die App: „Man lädt sich heutzutage so viel aufs Handy, teilweise auch völlig nutzlose Sachen. Das hilft im Notfall wirklich gut.“ Die ILS arbeite bereits damit und habe gute Erfahrungen gemacht. Und auch abseits von Notfällen kann die App hilfreich sein. „Wer sich zum Beispiel auf einem gut besuchten Volksfest als Gruppe wieder zusammen finden will, kann das so auf drei Meter genau“, erzählt Adler.

Ebenfalls wichtig ist seiner Meinung nach die Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes „NINA“. Mit ihr wird über Warnmeldungen des Bevölkerungsschutzes für unterschiedliche Gefahrenlagen (zum Beispiel Gefahrstoffausbreitung oder Großbrände) informiert. Wetterwarnungen und Hochwasserinformationen von offiziellen Stellen sind ebenfalls in die Warn-App integriert. Auf Wunsch warnt sie auch für den aktuellen Standort.