Aus der Fachwerkscheune in die Kaserne
SCHLÜSSELÜBERGABE FÜR RETTUNGSWACHE BÜRGERMEISTERIN HEIKE NABER: „EINZIGARTIGER SCHULTERSCHLUSS ZWISCHEN ZIVILEM UND MILITÄRISCHEM RETTUNGSDIENST“
Eine nicht alltägliche Schlüsselübergabe fand im Rahmen einer Feierstunde in der Hermann-Köhl-Kaserne statt. Die DRK-Rettungswache zieht auf den Heeresflugplatz um.
Niederstetten. Die bisher unmittelbar neben dem Rathaus in Nieder-stetten in einer Fachwerkscheune untergebrachte Rettungswache wird bis zum Ende dieses Jahres in das Sanitätsversorgungszentrum am Heeresflugplatz in Niederstetten verlegt.
Da der geplante Neubau der Rettungswache an der L1001 erst zum Jahresende 2020 fertig gestellt sein wird, war der Bezug einer Interimslösung für einen „24/7 Notdienst“ unumgänglich. Nach wenigen, äußerst zielführenden Gesprächen der Verantwortlichen konnte die Lösung in der Hermann-Köhl-Kaserne gefunden werden.
Ab sofort wird im Gebäude des Sanitätsversorgungszentrums (SanVersZ) Niederstetten das Rettungsfahrzeug inklusive Besatzung untergebracht sein, um von dort aus eine Rund-um-die-Uhr-Versorgung sicherstellen. Oberfeldarzt Dr. Arnulf Hemberger, der „Hausherr“ und Leiter des SanVersZ, lobte das unkomplizierte Zusammenwirken aller Beteiligten.
Bürgermeisterin Heike Naber bezeichnete dies in einer kurzen Ansprache als „einzigartigen Schulterschluss zwischen zivilem und militärischem Rettungsdienst, der eine weitere Verbesserung der medizinischen Versorgung unserer Bevölkerung darstellt“. Der Präsident des DRK-Kreisverbandes Bad Mergentheim, Prof. Dr. Thomas Haak, zeigte sich erleichtert, dass nach acht Jahren Provisorium in der Fachwerkscheune nunmehr moderne Räumlichkeiten genutzt werden können und versprach, dass das DRK „gute Gäste“ sein werde.
Landrat Reinhard Frank war ebenfalls hocherfreut über die „besondere Art der zivil-militärischen Zusammenarbeit“ und der Leiter des Sanitätsunterstützungszentrum Hammelburg, Oberstarzt Dr. Wolfgang Kaiser, erkannte in dem Projekt „den Geist der Gemeinschaft bei Dienst an Schutzbefohlenen“. Alle Beteiligten hätten die bestmögliche Versorgung der Zivilbevölkerung als gemeinsames Ziel stets im Blick behalten.
Der Standortälteste und Kommandeur des Transporthubschrauberregiments 30, Oberst Peter Göhringer, beschrieb, wie aus einer ersten Anfrage des Kreisbrandmeisters Alfred Wirsching die heute vollzogene Umsetzung entstand.
Die Idee sei Ausdruck des außerordentlich guten Verhältnisses zwischen der Bundeswehr und den Institutionen im Main-Tauber-Kreis. Der möglichst reibungslose „Dienst am Menschen“ sei gemeinsame Maxime, und Göhringer versprach den DRK-Vertretern, auch weiterhin ein offenes Ohr bei Problemen oder Schwierigkeiten zu haben.
Nächster Schritt auf dem Weg zur neuen Rettungswache wird der erste Spatenstich im April sein, wie Bürgermeisterin Heike Naber bekanntgab. bw
© Fränkische Nachrichten, Samstag, 18.01.2020