Der DRK-Rettungsdienst hat vom Medizinischen Fortbildungs- und Förderverein zwei neuartige Video-Laryngoskope gespendet bekommen. Der Verein leistet damit einen wichtigen Beitrag für das Überleben von Unfallopfern.
Bad Mergentheim. Das Können, die Erfahrung und die Ausrüstung von Notfall-Sanitätern und Notärzten sind entscheidend für die Arbeit des Rettungsdienstes und das Überleben von Patienten. Zu dieser Ausrüstung gehören auch Laryngoskope – Geräte, die das Einführen eines Tubus über den Mund in die Luftröhre und damit die künstliche Beatmung ermöglichen.
Sachspenden jetzt übergeben
Der Medizinische Fortbildungs- und Förderverein Bad Mergentheim hat dem DRK-Kreisverband Bad Mergentheim jetzt zwei Video-Laryngoskope im Gesamtwert von mehr als von rund 12 000 Euro gespendet.
Am Mittwochvormittag wurde die Sachspende dem DRK-Kreisverband übergeben. Für den Verein war Prof. Dr. Werner Romen gekommen, für den DRK-Kreisverband war dessen Präsident Prof. Dr. Thomas Haak – er wirkt übrigens auch als „Leitender Notarzt“ – sowie Anna Deister, Geschäftsführerin der DRK-Kreisverbands Bad Mergentheim, mit dabei.
Leichter und schneller
„Notärzte sind bei ihren ambulanten Einsätzen nicht selten gefordert, die Patienten für eine künstliche Beatmung vorzubereiten. Dafür wird ein Tubus durch den Mund in die Luftröhre geschoben“, erläuterte Prof. Dr. Romen im Gespräch mit unserer Zeitung. Der „Engpass“ ist dabei der Kehlkopf, der für den Arzt schlecht einzusehen ist.
„Man muss dazu wissen, dass das ja häufig unter widrigsten Bedingungen getan werden muss“, machte Prof. Dr. Haak auf die äußeren Umstände von Notarzt-Einsätzen aufmerksam. Eine nach einem Verkehrsunfall im Auto eingeklemmte oder anderweitig schlecht zugängliche, unter Umständen auch unter Trümmern verschüttete Person, sei auf schnelle Hilfe angewiesen, und die Video-Laryngoskope erleichtern dabei die Arbeit der Notärzte. Schließlich zeigen diese neuartigen Laryngoskope den Kehlkopfeingang auf einem Bildschirm, „er ist also auf dem Display zu sehen und der Tubus ist so leichter und schneller in der Luftröhre zu platzieren“, betonten Romen und Haak. Und: Diese neue technikunterstützte Form der Intubation ist nicht nur für die Notärzte von Vorteil, auch für die Patienten „ist das schonender; die Halswirbelsäule wird weniger überstreckt als beim bisherigen Verfahren“. Denn: Das Geschehen und die Handhabung würden durch das auf den Bildschirm übertragene Bild sicherer und einfacher, betonten die beiden Ärzte.
Zum Wohl der Patienten
Ein Video-Laryngoskop ist allerdings teuer und der Rettungsdienst konnte bisher solche Geräte nicht anschaffen. Ein guter Grund für den „Medizinischen Fortbildungs- und Förderverein Bad Mergentheim“ dem DRK-Rettungsdienst unter die Arme zu greifen, also zwei dieser Geräte zu kaufen und zu spenden.
Eine Aktion, die sich auszahlen wird – „zum Wohle der Patienten“, machte Prof. Dr. Haak deutlich. Die beiden neuartigen Video-Laryngoskope gehören nun zur Ausrüstung der zwei Notarzt-Zubringerfahrzeuge. Sie sind also im Fall des Falles immer vor Ort und schnell zur Hand.
Hans-Peter Kuhnhäuser Autor