Rettungskräfte haben Lage schnell unter Kontrolle
Notfallübung von Feuerwehr und DRK: Brand im Seniorenzentrum Schönblick in Igersheim simuliert. Vier Personenen mussten „gerettet“ werden
Igersheim. Die Freiwilligen Feuerwehren aus Igersheim und Bad Mergentheim sowie das Deutsche Rote Kreuz haben eine gemeinsame Übung im Seniorenzentrum Schönblick in Igersheim abgehalten. Das Szenario: Im Seniorenzentrum Schönblick hat eine Brandmeldeanlage den Alarm ausgelöst. Es raucht aus einem Fenster im zweiten Stock, mehrere Bewohner sind in Gefahr und müssen gerettet werden. Der Igersheimer Einsatzleiter Alexander Schmitt: „In Seniorenheimen brennt es immer wieder, und da die Bewohner ja meist nicht mehr so mobil sind, sind auch immer wieder Opfer zu beklagen.“
Die Übung soll aufzeigen, ob die Zusammenarbeit der Hilfsorganisationen klappt und wie und ob die Gegebenheiten im Haus so sind, wie in den vorliegenden Lageplänen verzeichnet. Funktionieren die Brandschutztüren, wissen die Mitarbeiter, was zu tun ist und kommen Feuerwehr und Rotes Kreuz schnell und ungehindert zum Ort des Geschehens? Klappt die Wasserversorgung und haben die Einsatzfahrzeuge Platz? „Das alles „wollen wir üben und dabei unsere Einsatzpläne überprüfen“. Für die natürlich rechtzeitig eingeweihten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Seniorenzentrums hat die Übung ebenfalls einen realistischen Hintergrund – einige haben ja noch miterlebt, wie es, kurz vor dem Umzug von Bad Mergentheim ins neu erbaute Seniorenzentrum nach Igersheim, im Haus Schönblick gebrannt hat. Damals konnten alle Bewohner gerettet werden.
Großes Aufgebot
Und natürlich sind auch die Bewohner informiert worden – niemand brauchte also Angst zu haben. So stehen dann viele an den Fenstern ihrer Zimmer und schauen dem Geschehen mit großem Interesse zu. Mehr als die „Basics“ aber sind zunächst den schnell vor Ort eintreffenden Einsatzkräften nicht bekannt. Die Igersheimer und Bad Mergentheimer Feuerwehr auf der einen Seite, der Rettungsdienst samt Notarzt sowie die Schnelleinsatzgruppe des Roten Kreuzes und Helfer der Bereitschaft Igersheim sind ebenfalls zur Stelle.
Das personelle und technische Aufgebot ist groß: Die Mergentheimer Wehr kommt mit drei Fahrzeugen (inklusive Drehleiter) und 13 Männern und Frauen, das Rote Kreuz bietet vier Fahrzeuge mit zwölf Helfern auf, und die Igersheimer Feuerwehr stellt vier Fahrzeuge und 22 Mann.
Zwei „Angriffstrupps“ werden gebildet, von vorne, also nahe des Haupteinganges, gehen zwei Atemschutzgeräteträger ins Gebäude, von hinten sind es vier.
Einsatzleiter Alexander Schmitt erklärt im Nachhinein, wieso: „Da ich das Gebäude gut kenne, habe ich zwei Trupps losgeschickt, die aus zwei Richtungen vorrücken.“ Hinten, also an der „Harthäuser Straße“, sind neben mehreren Feuerwehrfahrzeugen auch die Rot-Kreuz-Helfer mit ihren Autos und dem Rettungswagen. Hier wartet auch schon der Notarzt.
Hand in Hand
Die Verbindung zur Einsatzleitung erfolgt per Funk. Viele Informationen werden ausgetauscht. Von außen ist jedoch wenig zu sehen, nur das Lichterzucken der hell strahlenden Helmlampen der ins Gebäude eingedrungenen Atemschutzgeräteträger ist hinter den Fenstern, aus denen nach wie vor (künstlicher) Rauch entweicht, zu erkennen. Hinten am Gebäude ist zu sehen, dass die Feuerwehr die (laut Plan) vier „geretteten“ Personen dem Rettungsdienst und den Helfern der Schnelleinsatzgruppe übergibt. Die provisorische Sammelstelle arbeitet wie vorgesehen, alles geht „Hand in Hand“.
„Personal ist fit“
So endet die Übung nach etwa einer Stunde zur allgemeinen Zufriedenheit. Der Igersheimer Einsatzleiter Alexander Schmitt macht im Gespräch mit der FN deutlich, worauf es ankam: „Es ist ja ein weitläufiges Gebäude, wir hatten also lange Angriffswege. Gut geklappt hat das Zusammenwirken mit den Mitarbeitern, „das Personal ist fit!“, sagte Schmitt.
Die Kooperation mit den Mergentheimer Kameradinnen und Kameraden sei ebenso reibungslos wie mit den Helferinnen und Helfern vom Roten Kreuz gelaufen. „Da hat alles geklappt!“ Alles? „Kleinigkeiten gibt es immer, aber deshalb üben wir ja zusammen.“ Seine Bilanz: „Die angedachten Pläne und der Ablauf haben gegriffen, wir sind gut vorbereitet auf den möglichen Ernstfall, der aber hoffentlich nie kommt“, betonte Schmitt.
Und auch das Gebäude sei „top“. Brandschutztechnik, Fluchtwege: „Da stimmt alles!“
„Unsere Haustechnik hat funktioniert, die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr und dem Roten Kreuz war einfach super“, sagten dann auch Marie-Christin Susset und Arijona Rama vom Seniorenzentrum Schönblick. Es sei gut zu wissen, dass die Hilfsorganisationen „so fit“ seien.
Oliver Nordmann, DRK-Organisationsleiter, war ebenfalls „sehr zufrieden. Es hat alles funktioniert, die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr und dem Hauspersonal lief reibungslos.“