Kreisimpfzentrum in Bad Mergentheim geschlossen
Das Kreisimpfzentrum (KIZ) in Bad Mergentheim hat am Donnerstagabend seine Pforten nach gut acht Monaten im Sieben-Tage-Betrieb dauerhaft geschlossen.
Main-Tauber-Kreis/Bad Mergentheim.. Insgesamt wurden im Kreisimpfzentrum in Bad Mergentheim selbst und durch seine Mobilen Impfteams seit dem 22. Januar fast 88 000 Impfdosen verabreicht. Es war für bis zu 750 Impfungen am Tag ausgelegt. Diese konnten auf bis zu fünf Impfstraßen mit mehreren Stationen verabreicht werden, von der Registrierung über die ärztliche Aufklärung und die eigentliche Impfung bis hin zur Nachbeobachtung und der Abmeldung.
Erster Landesbeamter Florian Busch dankte bei einem Abschlussbesuch vor Ort allen Beteiligten: „Jede und jeder einzelne der rund 250 Mitarbeiter hat einen wichtigen und wertvollen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie geleistet. Besonders erfreulich war, dass immer wieder die hervorragende Organisation und die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft aller Mitarbeitenden gelobt wurden.“
KIZ-Leiter Dietmar Freidhof berichtete von unzähligen Sitzungen, anfangs bis in die Nacht, die zum Aufbau des Impfzentrums erforderlich waren. Die erste Phase nach der Eröffnung sei von Impfstoffknappheit und gleichzeitig hoher Nachfrage geprägt gewesen. In dieser Zeit hätten die Prüfung von Impfberechtigungen und die zunächst wenigen verfügbaren Termine teils für Unmut in der Bevölkerung gesorgt. Später habe sich die Situation komplett gedreht: Nachdem mehr als genügend Impfstoff zur Verfügung stand, musste mit kreativen Aktionen um noch mehr impfwillige Personen geworben werden.
Große Herausforderung
Der ärztliche Leiter des Kreisimpfzentrums, Dr. Franz Hoch, und sein Stellvertreter Dr. Klaus Stumptner machten deutlich, dass der Aufbau der Impfzentren eine große Herausforderung, aber auch unverzichtbar gewesen sei. Zur Bewältigung der Aufgabe beigetragen haben laut Hoch und Stumptner auch zahlreiche Ärzte, von denen die meisten für ihren Einsatz den Ruhestand unterbrachen. Ebenso engagiert eingebracht hätten sich medizinische Fachangestellte, Krankenpfleger, Soldaten sowie Reinigungskräfte. Das DRK stellte Uwe Rennhofer für die Koordination der Mobilen Impfteams und Kai Schlecht für die Einsatzleitung und die Koordination des Personals zur Verfügung. „Aus einem wild zusammengewürfelten Haufen hat sich eine perfekt funktionierende Einheit und ein Fünf-Sterne-Impfzentrum entwickelt“, fasste Dr. Hoch zusammen. Er machte deutlich, dass die nach wie vor Ungeimpften problematisch seien. Bei ihnen könne sich das Virus „ungeniert ausbreiten, irreparable Schäden anrichten und bei hoher Vermehrungsrate Mutationen bilden, die letztlich auch wieder die Geimpften gefährden können.“
30 mobile Impfteams unterwegs
An den letzten vier Öffnungstagen fanden im KIZ nochmals 217 Erst-Impfungen, 486 Zweit-Impfungen und 497 Dritt-Impfungen statt. Damit erhielten vom Impfstart im Main-Tauber-Kreis bis zur Schließung des Zentrums insgesamt 42 428 Personen ihre erste, 40 520 Personen ihre zweite und 1735 Personen ihre dritte Impfung. Außerdem wurden insgesamt 3267 Dosen des Einmalimpfstoffs von Johnson & Johnson eingesetzt. Somit wurden also insgesamt 87 950 Impfdosen durch das KIZ verabreicht. Weitere rund 60 000 Impfungen wurden im Main-Tauber-Kreis bisher in Arztpraxen vorgenommen.
Seit dem 1. Oktober sind die Impfungen nun in die Regelversorgung durch die niedergelassenen Ärzte und die Betriebsärzte übergegangen. Unterstützt werden sie für eine Übergangszeit bis zum Jahresende von 30 Mobilen Impfteams und durch Impfbusse, teilte das Sozialministerium mit. lra